PartnerDie Gäste von Games and Politics, Olympia goes Esports diskutieren auf der Bühne im XPERION Berlin aktuelle Themen rund um Esports, Olympia und Saudi-Arabien

New Heroes, New Games, Same Gold

Esports und Politik? Ein Zusammenhang, der in der breiten Öffentlichkeit oft noch unterschätzt wird. Dass traditionelle Sportereignisse wie die Olympischen Spiele politisch aufgeladen sind, ist dagegen weithin bekannt. Nun rückt Esports verstärkt ins Rampenlicht der olympischen Bühne: Ab 2025 wird Esports Teil des olympischen Programms. Ein Meilenstein, der nicht nur sportliche, sondern auch geopolitische und gesellschaftliche Fragen aufwirft.

Im Rahmen des etablierten Livestream-Formats Games&Politics thematisierten wir gemeinsam mit der Konrad-Adenauer-Stiftung am 28. November die vielschichtigen politischen Dimensionen des Esports. Unter dem Titel Olympia goes Esports. New Heroes, New Games, Same Gold beleuchteten Expert*innen die Entwicklungen, Chancen und Herausforderungen, welche der Esports als olympische Disziplin mit sich bringt.


Esports – Ein globales Phänomen mit geopolitischer Tragweite

Esports ist dabei längst kein Randphänomen mehr. Weltweit zieht die Szene Millionen von Spieler*innen und Zuschauer*innen an. Gleichzeitig hat sich der Esports zu einem geopolitischen Spielfeld entwickelt. Ein Beispiel dafür liefert Saudi-Arabien, welches durch Großevents wie den Esports World Cup und sein Engagement für die olympischen Spiele stark in die Szene investiert.

Doch was steckt hinter diesem Engagement? Welche politischen und wirtschaftlichen Interessen treibt es voran? Diesen Fragen widmete sich ein hochkarätig besetztes Panel unter anderem mit Philipp Burkhardt, Länderreferent für Nahost und Nordafrika bei der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), und Manouchehr Shamsrizi, Associate Fellow am Zentrum für Geopolitik, Geoökonomie und Technologie der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP).

Burkhardt und Shamsrizi betonten, dass die olympische Anerkennung von Esports ein neues Kapitel für kulturellen Austausch und internationale Diplomatie aufschlägt. Gleichzeitig warnen sie vor möglichen geopolitischen Spannungen, welche durch einseitige Förderungen und politische Interessen verschärft werden könnten.

Regulierung und Förderung: Ein politischer Handlungsbedarf

Neben den geopolitischen Fragen stellte sich auch die Frage nach nationalen Strukturen. Wie sollte Esports gefördert, reguliert und politisch vertreten werden? Hier zeigten sich die Notwendigkeit und die Verantwortung staatlicher Institutionen, klare Rahmenbedingungen zu schaffen – insbesondere mit Blick auf Jugendförderung und Breitensport.

Ein zentrales Thema war dabei die Identitätsbildung durch Nationalmannschaften. Die olympische Integration des Esports könnte die Repräsentation von Nationen auf der globalen Bühne nachhaltig verändern. Sport und Kulturpolitik treffen hier direkt aufeinander, was zu neuen Formen der nationalen Identitätsbildung führen könnte. Gleichzeitig wird Esports auch in der Jugendkultur verstärkt als ernstzunehmende sportliche Disziplin wahrgenommen.

Warum die Politik Esports nicht länger ignorieren darf

Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete die abschließende Diskussion: „Warum die Politik den Esports nicht länger ignorieren sollte.“ Während erste Bundesländer bereits Fortschritte in der Förderung des Esports machen und einzelne Politiker*innen sich des Themas annehmen, fehlt es vielerorts noch an breiter politischer Anerkennung.

Dabei ist klar: Esports ist kein Nischenthema mehr. In Bereichen wie Bildung, Wirtschaft und internationaler Zusammenarbeit gewinnt Esports zunehmend an Bedeutung. Die olympische Anerkennung bietet nun die Chance, Esports als festen Bestandteil der politischen Agenda zu etablieren.

Olympia als Brücke für den Esports

Die Aufnahme des Esports in die olympische Familie ist ein historischer Schritt, der weit über die sportliche Ebene hinausgeht. Sie bringt neue Chancen für kulturellen Austausch, diplomatische Beziehungen und die politische Einordnung des Esports. Gleichzeitig fordert sie uns heraus, klare Antworten auf Fragen der Regulierung, Förderung und Identität zu finden.

Games&Politics hat gezeigt: Esports ist politisch, global relevant und verdient eine stärkere Wahrnehmung – sowohl in der Politik als auch in der Gesellschaft.

Wir von der esports player foundation freuen uns darauf mit Partnern wie der Konrad-Adenauer-Stiftung diesen Dialog weiter voranzutreiben und die Zukunft des Esports aktiv mitzugestalten.

Für all jene, welche die Veranstaltung verpasst haben, ist der gesamte Stream weiterhin auf dem Twitch-Kanal der Konrad-Adenauer-Stiftung verfügbar:

https://www.twitch.tv/konradadenauerstiftung/videos