FörderungMultipic aus Drei Bilder: Ersteres zeigt Kinder, wie sie ein Reaktionsspiel spielen. Dabei müssen sie auf leuchtende Buzzer drücken. Das näcshte Bild zeigt einen Brawl Stars Spieler, der auf seinem Handy spielt. Zuletzt gibt es noch Kinder, die an einer Konsole spielen.

Esports Elternguide - Was Sie über Esports wissen sollten

Fast jedes Kind und jeder Jugendliche wächst heute mit Esports und Gaming auf. Sie sind längst nicht mehr nur ein Trend, sondern feste Bestandteile des Alltags und der Kultur. Was früher der Traum war, Fußballprofi, Tierärztin oder Feuerwehrmann zu werden, sind heute Influencer*innen, Streamer*innen oder professionelle Esportler*innen.

Doch während Esports für junge Menschen ein faszinierendes Umfeld ist, wirft es für viele Eltern Fragen auf: Wie viel Gaming ist gesund? Welche Spiele sind geeignet? Welche Chancen und Risiken gibt es? Und wie kann ich mein Kind unterstützen, ohne den Überblick zu verlieren?

Was ist Esports?

Die Welt des Gamings ist vielfältig und entwickelt sich ständig weiter. Begriffe wie „Esports“, „Streaming“ oder „Gaming-Community“ gehören für viele Kinder und Jugendliche zum Alltag – doch was bedeuten sie genau?

Der eSport-Bund Deutschland (ESBD) definiert Esports als „den Wettkampf zwischen Menschen auf der virtuellen Ebene eines Computerspiels.“ Weiter hält der ESBD fast, dass Esports vom Menschen ausgeübt werden müssen, Esports einem Wettbewerb entspricht & Esports immer ein Computerspiel als Grundlage haben muss. Gaming grenzt sich unter anderem dadurch vom Esports ab, dass es sowohl der Unterhaltung dient als auch ohne wettbewerbsorientierten Charakter stattfinden kann.

Wenn wir Esports mit dem traditionellen Sport vergleichen, lassen sich viele Parallelen ziehen: Spieler*innen treten in organisierten Turnieren oder Ligen gegeneinander an – ähnlich wie im klassischen Sport gibt es je nach Disziplin unterschiedliche nationale und internationale Wettbewerbe. Allerdings sind die internationalen Turniere im Esports oft wesentlich größer und prestigeträchtiger als die nationalen Ligen.

Auch die viel zitierten Communitys im Esports lassen sich mit den Fanclubs und Fankulturen des traditionellen Sports vergleichen. Die Clubs bzw. im Esports oft als Orgs betitelten Organisationen haben treue Anhänger*innen, die ihre Teams zu Turnieren begleiten und vor Ort mit Trikots, Schals und Fangesängen für Stimmung sorgen. Gleichzeitig verfolgen Millionen Zuschauerinnen weltweit große Events über Livestreams und fiebern online mit ihren Lieblingsteams mit.

Skills durch Esports

Esports schult eine Vielzahl wertvoller Fähigkeiten, die auch außerhalb der Computerspiele von Bedeutung sind. Spieler*innen lernen, im Team zu agieren, indem sie Strategien entwickeln, ihre Rollen verstehen und gemeinsam Ziele erreichen. In Spielen wie League of Legends oder Valorant müssen fünf unterschiedliche Charaktere, mit jeweils individuellen Anforderungen an den Spieler sowie dessen Team und die Zusammenarbeit untereinander, gespielt werden. Es gibt für jedes erdenkliche Szenario in langen Partien eigene Strategien.

Eine klare und präzise Kommunikation ist dabei essenziell – oft auf Englisch, da viele internationale Teams und Spiele auf diese Sprache setzen. Wenn Kinder und Jugendliche heute ein Spiel im Internet spielen, kann der Gegner oder Mitspieler*in prinzipiell auch aus Venezuela oder Asien sein. Meist sind es aber Spieler*innen aus Europa.

Gleichzeitig fördert Esports eine hohe Technologieaffinität, da sich Spielerinnen mit Gaming-Hardware, Software und digitalen Plattformen auseinandersetzen. Im Gegensatz zu vielen Eltern wachsen Kinder organisch mit den Medien auf.

Darüber hinaus stärkt der kompetitive Charakter von Esports die lösungsorientierte Denkweise – schnelle Entscheidungen, das Analysieren von Spielsituationen und kreative Problemlösungen sind entscheidend, um erfolgreich zu sein. Diese Fähigkeiten sind nicht nur für eine Karriere im Esports wertvoll, sondern auch in vielen anderen beruflichen und akademischen Bereichen.

Gemeinsam mit unserem Enabling Partner der Deutschen Bahn versuchen wir gezielt die Fähigkeiten von Esportler*innen mit Ausbildungsberufen & Studienoptionen zu kombinieren.

Mehr zu unserer Zusammenarbeit finden Sie hier: db.jobs/esports

Brawl Stars Elternguide - ein Mädchen lächelt und hält ein Plüschtier in den Händen umschlungen. Das Plüschtier ist ein Charakter aus Brawl Stars namens Spike

Risiken für Kinder & Jugendliche

So viele positive Fähigkeiten Esports auch fördern kann, gibt es auch Herausforderungen, die nicht unterschätzt werden dürfen. Spiele über Esports hinaus haben einen starken Leistungscharakter und motivieren Spieler*innen dazu, kontinuierlich zu trainieren, um besser zu werden. Dies kann dazu führen, dass der Spielumfang steigt und andere wichtige Bereiche des Lebens – wie Schule, Ausbildung oder soziale Kontakte – in den Hintergrund rücken. Wir empfehlen Ihnen mit Ihren Kindern ein festes Medienbudget zu vereinbaren, das für Spiele genutzt werden kann, um einer Übernutzung vorzubeugen.

Ein weiteres Risiko ist der Mangel an Bewegung: Da Gaming meist im Sitzen stattfindet, bleibt weniger Zeit für körperliche Aktivität, was langfristig Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Gemeinsam mit den von uns geförderten Talenten setzen wir ein Zeichen für die Wichtigkeit von Bewegung & Training als Bestandteil von sowohl der Leistung vor dem Rechner als auch der allgemeinen Gesundheit.

Die Esports-Welt ist nicht frei von Hatespeech und toxischem Verhalten. In Communitys und während Matches kann es zu Beleidigungen kommen, was insbesondere für junge Spieler*innen belastend sein kann. Eltern empfehlen wir ein entsprechendes Auge auf die Aktivitäten ihrer Kinder zu werfen und in den Austausch zu gehen.

Wie Eltern ihr Kind unterstützen können

Viele Eltern stehen vor der Herausforderung, die Esports-Leidenschaft ihrer Kinder zu verstehen und sie dabei sinnvoll zu begleiten. Statt Gaming nur als Ablenkung oder Zeitverschwendung zu sehen, lohnt es sich, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Durch Interesse und offene Gespräche können Eltern eine vertrauensvolle Basis schaffen, um ihre Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen.

Ein erster wichtiger Schritt ist es, sich über die Spiele und deren Inhalte zu informieren:

  • Welche Titel spielt Ihr Kind?
  • Gibt es Altersfreigaben?
  • Handelt es sich um ein rein freizeitliches Spiel oder um einen kompetitiven Esports-Titel?
  • Ein gemeinsames Gespräch über Spielzeiten, Ziele und mögliche Herausforderungen hilft dabei, klare Regeln und gesunde Gewohnheiten zu etablieren

Wenn Sie sich für detaillierte Informationen zu Brawl Stars & League of Legends interessieren, empfehlen wir unsere spezifischen Elternguides!